Alpenüberquerung August 1999
von Weilheim zum Gardasee
06.08.1999 bis 12.08.1999

Andi und Petra
Andreas – Petra
Mitradler:
Petra FriedrichWeilheim30 Jahre
Andreas BeyerWeilheim32 Jahre

Gesamt-Übersicht:

Tour 1999DatumTagKMHöheZeitMittelV-Max
Weilheim – Murnau – Garmisch – Grainau06.08.99Fr61,44853:12,4619,144,8
Grainau – Hochtörlehütte – Ehrwald – Imst – Arzl07.08.99Sa56,819364:54,2711,655,4
Arzl – Pillerhöhe – Pfunds08.08.99So49,813484:19,1911,645,2
Pfunds – Reschenpaß – Naturns09.08.99Mo91,110806:11,5214,842,2
Naturns – Oberlana – Gampenjoch – Fondo10.08.99Di65,118255:31,1811,944,3
Fondo – Male – Madonna di Campiglio11.08.99Mi56,214453:56,4914,241,6
Madonna di Campiglio – Lago Agola – Riva – Torbole12.08.99Do75,515325:43,2613,348,2
Torbole – Lago di Ledro – Tremalzo – Pregasina – Torbole14.08.99Sa74,721285:40,2013,237,0
Gesamt Alpentour 1999  530,61177939:30,1755,4

Die detaillierte Tourbeschreibung findest Du hier !

In dem nachfolgenden Bericht habe ich auf die eigentliche Wegbeschreibung verzichtet und nur unsere Abenteuer aufgeschrieben.


1. Tag: 06.08.1999 Freitag

vonWeilheim
nach Grainau
KM61,4
HM485
TM3:12,46
UnterkunftPension 
Wettersonnig, warm
Karten179, 5 (Kompass)

Gegen Mittag brechen wir von Weilheim in Richtung Gardasee auf. Wir haben alles was wir für die Tour brauchen in unseren Rucksäcken dabei. Es ist schön warm und wir lassen es gemütlich angehen.
Die erste Etappe führt uns von Weilheim über Murnau, Eschenlohe, Oberau und Farchant nach Garmisch-Partenkirchen.

Nach Eschenlohe legen wir eine kurze Pause ein.

Andi bei der Pause
Petra auf der Bank

In Garmisch-Partenkirchen genießen wir erst mal einen Kaffee in einem netten Cafe.
Petra schaut sich noch ein wenig in einigen Boutiquen um.

Anschließend radeln wir nach Grainau zu unserer ersten Unterkunft. Wir hatten diese Pension schon im voraus gebucht, damit hier nichts schief gehen kann. Doch leider war es nicht ganz so der Hit. Die Wirtin hatte keine Möglichkeit für die Unterbringung unserer Bikes. Wir sollten sie an einem Strommast am Straßenrand absperren. Das war nicht in unserem Interesse. Nach dem Abendessen in Grainau haben dann einfach heimlich die Räder mit aufs Zimmer genommen. 

Die Bikes im Schlafzimmer

2. Tag: 07.08.1999 Samstag

vonGrainau
nach Arzl – Pitztal
KM56,8
HM1936
TM4:54,27
UnterkunftPension 
Wetterregen, später sonnig
Karten5, 35 (Kompass)

Während des Frühstückes hat es noch nicht geregnet, aber kurz nachdem wir uns auf den Weg gemacht haben, fing es dann heftig an zu gießen. Unter Vollschutz fahren wir zum Eibsee hinauf. Nach kurzem Aufenthalt und aufwärmen im Bahnhof der Zugspitzbahn geht es hinauf zur Hoch-Törle-Hütte. 

Zugspitz-Bahnhof bei Regen

Unterwegs überqueren wir die Grenze nach Österreich. Kein Zöllner zu sehen. Naja, bei dem Regen.

Die Grenze nach Österreich

In der Hoch-Törle-Hütte wärmen wir uns wieder auf und ziehen trockene Klamotten an. Es wird heller und heller uns bald hört es zu regnen auf. 

Petra der Hoch-Törle-Hütte

Im Trockenen rauschen wir dann den Weg und später die Strasse nach Ehrwald hinunter. Kurz vor der Zugspitzbahn bin ich dann fast in ein bergwärts fahrendes Auto gekracht. Beide, der Fahrer und ich haben uns sehr erschrocken, aber jeder hat gut reagiert und gebremst. Nichts passiert !

Dann fahren wir weiter über den Fernpass in Richtung Imst. Am Fernpass ist ein Weg wegen einer mächtigen Lawine unpassierbar. Wir entschließen uns, einen Teil der Strecke über die normale Strasse zu fahren. Es geht über den Fernsteinsee, Nassereith und Rauth, später auf einem sehr schönen Waldweg, dem Inntal in Richtung Imst entgegen. Das Wetter ist nun wieder wunderbar.

Ein wunderschöner Blick in Richtung Fernpass

Gegen Abend geht es dann noch mal hin auf in das Pitztal nach Arzl. Nach kurzer Suche finden wir eine kleine Pension, wo wir in der Ferienwohnung übernachten können. Zuerst hängen wir unsere nassen Sachen vom Vormittag zum trocknen auf, ehe es dann in eine Pizzaria zum Essen geht. Der erste lange Tag ist geschafft und wir sind glücklich, das es nach dem anfänglichen Regen doch noch so gut geworden ist.


3. Tag: 08.08.1999 Sonntag

vonArzl
nach Pfunds
KM49,8
HM1348
TM4:19,19
UnterkunftPension 
Wettersonnig, warm
Karten35, 42 (Kompass)

Nach einem guten Frühstück brechen wir wieder auf. Es geht gleich steil in Richtung Pitztal hinauf. Wir biegen kurz hinter Arzl nach rechts hinauf über kleine Dörfer (meist nur wenige Häuser) in Richtung Pillerhöhe ab.  

Beim Anstieg zur Pillerhöhe

Hier ein sehr schöner Blick ins Pitztal hinein. Für uns geht es nach rechts weiter.

Blick ins Pitztal

Über kleine Wald und Forstwege fahren wir in Richtung Pillerhöhe.

Petra auf einem Forstweg zur Pillerhöhe

Oben auf der Höhe machen wir nur kurz Pause. Es sind auch einige Touristen, die mit dem Auto hier hinauf fahren, dort und fragen uns, wo wir noch hin wollen. 

Nach einer schönen Abfahrt machen wir in Fliess unsere Mittagspause bei einem Teller Spagetti. Der Weg führt uns nun weiter entlang des Inns auf der Via Claudia nach Pfunds.

Brücke und Tor von Pfunds

Hier in Pfunds suchen und finden wir eine kleine Pension für die Nacht. Der Ort ist so ganz schön, aber es sind auch sehr viele Bus-Touristen, die hier halt machen. 


4. Tag: 09.08.1999 Montag

vonPfunds
nach Naturns
KM91,1
HM1080
TM6:11,52
UnterkunftPension 
Wettersonnig, warm
Karten42, 2

Am Morgen steht der Reschenpass vor uns. Leider gibt es hier nur die normale Strasse hinauf, so dass uns immer wieder große LKWs überholen und es nicht ganz so gemütlich ist. Im Durchbruch kommen wir am Forst Nauders vorbei.

Fort Nauders am Reschenpass

Nach der Ortschaft Nauders erreichen wir dann die Grenze nach Italien und Südtirol. 

Grenze nach Italien

Am Reschensee fahren wir rechts herum um uns von der Hauptstrasse fernzuhalten. Es gibt einen schönen Weg, der allerdings erst mal weiter hinauf und erst später wieder zur Staumauer hinabgeht. Dafür rauschen hier aber keine LKWs vorbei. 

Der Reschensee

Nach der Abfahrt ins Vinschgau nach Burgeis habe wir uns eine Paus verdient und bleiben dort zum Mittagessen. Von hier geht es dann stetig bergab.

Petra wiedermal auf einer Bank

Es ist wunderbar warm und sehr angenehm auf den kleinen Wegen immer leicht bergab zu rollen.

Blick ins Vinschgau

Schließlich fahren wir durch große und mit vielen Äpfeln gefüllte Plantagen weiter in Richtung Meran.

Die Apfelplantagen

Wir Übernachten nicht wie geplant in Laatsch, sondern fahren noch ein paar Dörfer weiter nach Naturns. Hier haben wir Mühe eine Unterkunft zu finden, da es auch hier von vielen Urlaubern wimmelt. Aber eine Pension hat dann doch noch ein Dachzimmer frei.


5. Tag: 10.08.1999 Dienstag

vonNaturns
nach Fondo
KM65,1
HM1825
TM5:31,18
UnterkunftPension 
Wettersonnig, warm, dazwischen ein heftiges Gewitter 
Karten53

Wir entschließen uns, nicht weiter der geplanten Route über den Berg und der Ortschaft Aschbach zu folgen, sondern direkt nach Meran zu fahren. Es geht hier weiter durch die wunderschönen Apfelplantagen. 

Eine Burg in Mitten der Apfelplantagen

Noch wissen wir nicht, was uns heute erwarten wird.

Petra bereit zum Start

Es ist nicht mehr so schön, wie die Tage zu vor. Es wird immer dunkler, was uns aber nicht aufhält. Es geht hinunter nach Meran.

Meran
Andi vor Meran

Nach Meran, wir fahren nur am Stadtrand entlang, beginnt der lange Aufstieg zum Gampenpass. Über 12 km immer stetig bergauf. Mittendrin fängt es plötzlich zu regnen an. Zum Glück ereichen wir gerade noch rechtzeitig ein kleines Restaurant an der Bergstrasse. Der Regen wird immer heftiger und weitet sich zu einem mächtigen Unwetter aus. 

Nach einer ausgiebigen Rast, wir warten das Gewitter ab, geht es weiter bergaufwärts. Es liegen immer wieder Äste auf der Straße. Nach einigen Kilometern finden wir sogar einen umgestürzten Baum, der sich bei dem Unwetter nicht mehr halten konnte. Es wurde auch merklich kühler.

Nach fast 1000m Höhe erreichen wir den Pass.

Der Gampenpass ist geschafft

Von hier sollte es nur noch bergab gehen. Wir folgen nun nicht mehr der Strasse, sondern biegen auf einen Forstweg ab. Die geplante Route war aber aufgrund von einer nicht mehr vorhandenen Brücke so nicht mehr fahrbar. Wir schlagen uns durch die Büsche und finden nach langem Suchen endlich wieder den Weg nach Castelfondo. Leider gab es hier keine Unterkunft für uns und wir müssen weiter nach Fondo hinauf. Auch hier ist es nicht einfach eine Pension oder Hotel zu finden. Doch irgendwie haben wir dann doch Glück und die Nacht ist gerettet. Es war einer der Anstrengendsten Tage, da wir uns zwischenzeitlich im Wald ziemlich verloren vorkamen.


6. Tag: 11.08.1999 Mittwoch

vonFondo
nach Madonna di Campiglio
KM56,2
HM1445
TM3:56,49
UnterkunftPension 
Wettersonnig, warm
Karten53, 73

Heute ist ein besonderer Tag. Die bereits seit Wochen angekündigte Sonnenfinsternis soll heute Mittag sein. Von unserer Pension, hier ein Blick aus dem Fenster, fahren wir lange bergab bis Cagno.

Blick aus dem Pensions-Zimmer in Fondo

Nun geht es am Fluß entlang auf einem Fahrradweg (teilweise super ausgebaut) in Richtung Dimaro weiter. Leider ist der Radweg noch nicht komplett fertig und wir fahren auf einem Forstweg weiter. Doch der Weg endet plötzlich vor quer liegenden Bäumen. Die Bäume sind vermutlich bei dem Unwetter am Vortag umgefallen. Wir überklettern die Bäume und siehe da, der Weg geht weiter.

Weg nach Dimaro

Wir erreichen Dimaro um die Mittagszeit und machen hier eine Pause um die Sonnenfinsternis zu beobachten. Ausgerüstet mit den entsprechenden Brillen blicken wir der Sonne entgegen.

Die Sonnenfinsternis am 11.08.1999

Nun müssen wir hinauf zum Passo Campo um nach Madonna di Campiglio zu gelangen. 

Passo Campo vor Madonna di Campiglio

In Madonna di Campiglio haben wir wieder die Probleme mit der Unterkunft, da hier anscheinend ganz Italien Urlaub macht. Wir greifen etwas tiefer in die Tasche und leisten uns mal ein teureres Hotel, damit wir überhaupt etwas bekommen. 


7. Tag: 12.08.1999 Donnerstag

vonMadonna di Campiglio
nach Torbole
KM75,5
HM1532
TM5:43,26
UnterkunftPension  
Wetterbewölkt, später Regen
Karten73, 101

Von Madonna fahren wir durch das Val di Agola zum Lago hinauf. 

Die Berge um Madonna di Campiglio

Es ist eine sehr schöne und interessante Gegend hier. 

Am Lage di Val di Agola

Später mache ich auch noch eine Bekanntschaft mit einer neugierigen Kuh. Eigentlich müsste sie ja die Biker gewöhnt sein, da und bereits andere Alpenüberquerer begegnet sind.

Andi und die Kuh

An Fahren ist hier nicht mehr zu denken. Da ist schieben und tragen angesagt.

Der Aufstieg mit Petra
auch Andi muss schieben

Oben angekommen haben wir einen super Blick auf die mächtigen Berge.

Die Anhöhe ist geschafft

Nach ein wirklich langen Abfahrt kommen wir am Refugio Ghedina vorbei und machen dort Rast. Später sehen wir den ersten Wegweiser nach Riva. 

Erster Wegweiser nach Riva

Nach Stenico und Ponte Arche müssen wir nochmal bergauf fahren um den letzten Hügel vor dem Gardasee zu packen. Hier erwischt es uns dann doch wieder. Es beginnt zu regnen und hört nicht mehr auf. Wir fahren und schieben später bei strömenden Regen unsere Bikes dem Ziel entgegen. Nahe dem Rif. S. Pietro rollen wir bergab nach Riva. 

Hurra, wir haben es geschafft, der Largo liegt vor uns.

Der Gardasee !!!

Jetzt nur noch runter und wir sind da. Leider haben wir Pech mit dem Wetter.

Riva, es ist geschafft !!! Hurra !!!

Wir radeln gleich weiter nach Torbole, wo wir bereits im Vorfeld eine Pension reserviert hatten. 

Wir sind glücklich, dass wir die Tour ohne irgendwelche Pannen oder sonstige Probleme bewältigt haben. 


9. Tag: 14.08.1999 Samstag

vonTorbole
nach Tremalzo und zurück
KM74,7
HM2128
TM5:40,20
UnterkunftPension  
WetterBewölkt und Sonne

Nach einem Tag Pause und Materialpflege wollen wir noch einmal los um den Tremalzo zu bezwingen. Wir fahren über die alte Strasse nach Pregasina in Richtung Ledro See.

Lago di Ledro

Vorbei am See geht es nach einigen Kilometern hinauf zum Tremalzo.

Tremalzo Skigebiet

Nach einer Pause im Restaurant Garibaldi haben wir den Gipfel fast erreicht.

Tremalzo

Es gibt doch ein Licht am Ende des Tunnels!

Tunnel am Tremalzo

Nach dem Tunnel geht es über die alten Militär-Straßen wieder hinab. Super-Spaß !!!

Alte Militär-Straße am Tremalzo

Es macht echt Spaß, vor allem, da wir keine schweren Rucksäcke dabei haben. Einfach nur genießen !

Andi hat Spaß bei der Abfahrt

Die Blick auf den Largo sind einfach herlich !

Der Gardasee mit Blick Richtung Süden
Der Gardasee mit Blick Richtung Norden auf Torbole

Es war eine sehr schöne Tour zum Abschluss unseres Alpencross -Abenteuer.

Petra und Andi

Auch diese 4. Alpenüberquerung war wieder ein voller Erfolg. Diese Tour ist die Ideale Tour für Einsteiger und Leute, die nicht so viel Tragen und Schieben wollen. Alles in allem aber dennoch eine empfehlenswerte Tour. 

Im Jahr 2000 kann ich leider keine Tour fahren, aber 2001 bin ich wieder unterwegs.

Bis zum übernächsten Jahr !

Andreas Beyer
August 1999